12. Politisches Mittagscafé

Durch die neu vereidigte Ampelkoalition kommt Bewegung in ein Politikfeld, in dem über viele Jahre Stillstand herrschte: Die Legalisierung von Cannabis.

Dabei geht es der Politik vor allem um folgendes:

• Cannabis und damit seine vielen Nutzer sollen entkriminalisiert werden,
• die Qualität des verkauften Cannabis soll kontrollierbar werden,
• der Staat soll zusätzliches Geld mit dem Verkauf von Cannabis verdienen und
• die Jugend soll mithilfe von verstärkter Suchtprävention vom Konsum abgehalten werden.

Besonders strittig war die Frage nach der anzustrebenden Altersgrenze, zu der sich die Parteien noch nicht klar positioniert haben, denn Cannabis wirkt im Gehirn eines Jugendlichen viel stärker und nachhaltiger als in einem erwachsenen Gehirn.

Auch die Studienlage zu Ländern, in denen Cannabis entkriminalisiert wurde, ist nicht eindeutig. So kann z. B. Colorado vor allem Positives berichten, während die Niederlande derzeit mit einer massiven Drogenproblematik, die auch die sogenannten „harten“ Drogen betrifft, zu kämpfen hat. Auch Nebeneffekte wie „Kiffertourismus“ waren Thema, wobei die Diskussion vor allem davon profitierte, dass ein Schüler mit Verwandtschaft in den Niederlanden von den Erfahrungen seiner Großeltern mit eben diesen Touristen berichtete.

Die Schlussabstimmung ergab, dass ein Großteil der Anwesenden sich für eine Legalisierung ausspricht – bei der Altersgrenze hingegen war die Meinung sehr geteilt. Wir dürfen gespannt sein, ob sich die Politik für eine Legalisierung ab 18 oder ab 21 einsetzen wird. Bis dahin freuen wir uns aufs nächste Mittagscafé, dass auch dieses Mal – nicht nur wegen der Muffins, Brownies und dem Punsch – gut besucht war.  

Hannah Hercksen